Seit 37 Jahren dabei – Andrea Rinkens
Mehrere Interessierte stehen in der Warteschlange im Gang der VHS am Sonnenhausplatz. Kundenservice steht am Türschild und darunter der Name von Andrea Rinkens. Gerade beendet sie ein Telefonat, legt auf und wendet sich dem nächsten Kunden zu. Es geht um eine
Deutschprüfung und weitere Deutschkurse. Der Interessent spricht gebrochen Deutsch, Andrea Rinkens lächelt und erklärt ihm alle weiteren Schritte, zeigt ihm, was er ausfüllen muss. Kundenservice steht nicht nur auf dem Türschild von Andrea Rinkens Büro, sie lebt ihre Aufgabe und sie liebt es zu helfen und sich einzubringen, aber dazu später mehr.
37 Jahre arbeitet die gebürtige Odenkirchenerin mittlerweile für die Volkshochschule Mönchengladbach und steht damit an der Spitze der Zugehörigkeit. Keiner ihrer Kollegen und Kolleginnen ist länger an der städtischen Bildungseinrichtung tätig. 1984 hat sie bei der Stadt
Mönchengladbach ihre Ausbildung als Bürogehilfin begonnen. „Ich erinnere mich noch daran, dass wir damals kein Kopiergerät hatten. Von daher habe ich die Dokumente gesammelt und bin dann alle zwei Tage zum Rathaus gelaufen, um die Unterlagen dort zu kopieren“, berichtet
Andrea Rinkens. In ihrer Ausbildung hat sie noch schreiben auf der Schreibmaschine und Stenografie gelernt. Das Wort „berücksichtigen“ ist ihr dabei besonders in Erinnerung
geblieben, da es so außergewöhnlich geschrieben wurde und Rücksicht nehmen auch in ihrem Berufsalltag eine wichtige Rolle spielt.
Im November 1987 tritt Andrea Rinkens ihre Stelle bei der VHS an, zunächst in der Zweigstelle in Rheydt, später dann in Mönchengladbach. Seitdem hat sich vieles verändert. Aus den unzähligen mit Zehnfingersystem getippten Schreibmaschinenseiten sind mittlerweile jede
Menge Dateien geworden. Und neben der EDV-Umstellung haben sich die Anmeldeverfahren geändert wie zum Beispiel auch die Anmeldung über das Internet. Warum sie überhaupt so lange bei der VHS geblieben ist, erklärt Andrea Rinkens lächelnd so: „Der Umgang mit den Menschen macht mir unheimlich viel Spaß. Und damit meine ich nicht nur den Umgang mit den Kundinnen, sondern auch mit dem gesamten Kollegium“. Viele Bereiche habe sie kennengelernt und ihre Tätigkeit sei dabei immer sehr vielfältig gewesen. „Ich spreche gerne mit den Leuten, höre zu und helfe, wo immer es geht“, sagt sie, die immer darauf bedacht ist, eine Lösung für alle Beteiligten zu finden, auch wenn es manchmal nur Kleinigkeiten sind. Viele Begebenheiten haben ihr immer wieder gezeigt, dass niemand perfekt ist, beschreibt Rinkens, aber sie böten Gelegenheit, sich zu verbessern.
So habe sie in ihrer Anfangszeit einmal ein Telefonat geführt, in dem sie mangels fehlender Sprachkenntnisse einfach nicht weiterhelfen konnte. Sie musste den Interessenten mit einem Kollegen verbinden, der dann auf Englisch eine Lösung herbeiführen konnte. Für Andrea Rinkens war das die Initialzündung, um ihre Englischkenntnisse aufzufrischen, natürlich in einem Kurs der VHS und ein Highlight dabei war unter anderem eine Studienfahrt nach England. Wer schon einmal bei der VHS einen Kurs gebucht hat, der hat auch schon mit Andrea Rinkens zu tun gehabt. „Im Kundenservice der VHS wird es nie langweilig. Im Laufe eines Tages häufen sich schon einmal die unterschiedlichsten Anfragen“, erklärt sie. Dabei bleibt eines immer gleich: Andrea Rinkens ruhige, freundliche und zugewandte Art löst jedes Problem wie von selbst. Das tägliche Zusammenspiel aus den Gesprächen mit Kundinnen und Kolleg*innen, Telefonaten und Arbeiten mit den diversen Datenbanken sind für Andrea Rinkens eine sichere Bank.
Ihre versierte Art, ihre Erfahrung und Wissen haben auch dazu beigetragen, dass bei der Umstellung vom 200-seitigen VHS-Programmheft auf das Online-Buchungsangebot alle telefonischen Anfragen reibungslos funktionierten. „Vor allem haben wir den Menschen helfen können, die nicht mit dem Internet bewandert waren, denn sie hatten Sorge, dass sie ihre Kurse
nicht finden“, sagt Andrea Rinkens und blickt gespannt auf den nächsten Tag. Vorher aber freut sie sich auch auf einen gemütlichen Feierabend mit einem guten Buch. Auch hat sie als Ausgleich für sich das Malen von Aquarellen entdeckt.
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